Ein erneuerter Sinn - Der biblische Weg zu Veränderung

Impulse

Transformation bedeutet wörtlich die Umwandlung von einer Form in eine andere. Wir nutzen sie täglich z.B. bei der Umwandlung von Starkstrom in Haushaltsstrom, auch wenn wir davon selten etwas bemerken. Aber auch der Anspruch auf z.B. die Transformation einer ganzen Gesellschaft ist etwas, das zurzeit viele immer wieder formulieren. Auch in der Bibel finden wir zahlreiche Beispiele von dramatischen und radikalen Veränderungen im Leben einzelner Menschen oder ganzer Nationen: Josef, der vom Sklaven zum zweiten Mann im Königreich wurde; David, der vom Hirten zum König berufen wurde; Paulus, der vom Mörder zum Apostel der Nationen wurde; Petrus, der vom impulsiven und unzuverlässigen Hitzkopf zum Felsen wurde, auf dem Jesus seine Gemeinde baute. Transformiert werden bedeutet verwandelt oder verändert werden. Wir finden es im Neuen Testament an vielen Stellen: Jesus selbst wurde verwandelt. Er nahm Knechtsgestalt an, damit wir in seine göttliche Gestalt verwandelt werden können (Phil. 2,7). Auf dem Berg der Verklärung verwandelte sich sein Angesicht in strahlendes Licht, damit wir aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gebracht werden können (Mt. 17,2; 1. Petr. 2,9). Auch wir werden verwandelt von Herrlichkeit zu Herrlichkeit (2. Kor. 3,18). Das beschreibt die Veränderung unseres ganzen Seins. Diese Veränderung ist von ihrem Wesen her übernatürlich und nur durch die Kraft des Heiligen Geistes möglich.

Aber wir müssen selbst auch aktiv werden: „Verändert euch durch die Erneuerung eures Sinnes“ (Röm. 12,2). Das ist der Ruf, nicht nur passiv darauf zu warten, dass die Veränderung über uns hereinbricht, sondern uns aktiv und mit Hunger nach Erneuerung auszustrecken. Als Jünger Jesu haben wir immer die Wahl, von was wir uns bestimmen lassen, wem wir glauben und worauf wir unser Leben gründen. Mit den richtigen Entscheidungen und durch die Leitung des Heiligen Geistes wird Veränderung in unserem Leben sichtbar werden.

Ich selber habe Transformation in meinem Denken und Leben erfahren, als ich angefangen habe, mich näher mit meiner Familiengeschichte zu beschäftigen. Die Eltern meines Vaters waren überzeugte Nazis gewesen; der Vater meiner Mutter hatte als Kriegsverwaltungsrat zum reibungslosen Ablauf der Besatzung in Frankreich und Italien beigetragen. Da in den Familien nie darüber gesprochen wurde, haben sich meine Eltern nie aktiv mit den Fragen von Schuld und Versöhnung auseinandergesetzt. Stattdessen stürzten sie sich mit aller Kraft in den Humanismus, um dem von ihnen wahrgenommenen, aber nie ausgesprochenen Unrecht etwas entgegenzusetzen. In eigener Kraft etwas besser machen zu wollen als andere, führt aber stets zu dem Gefühl, letztendlich doch besser zu sein. In dieser Überzeugung ist kein Platz für die unverdiente Gnade des Kreuzes und für das übernatürliche Wesen von Transformation. Diese Prägung beeinflusste auch mein Handeln und Denken stärker, als ich es vermutet hatte. Je mehr der Heilige Geist mich Schritt für Schritt davon überführte, dass die Haltungen, die hinter dem Humanismus stehen, mich von ihm trennen, und je mehr ich mich den Schuldverstrickungen meiner Familie stellen konnte, desto stärker wurde die Kraft der Gnade in meinem Leben wirksam, so dass ich nun den Gott Israels und sein Volk lieben und ihm mit meinem ganzen Leben dienen kann.

 

Dieser Artikel von Tina Pompe erschien in der Offensiv Ausgabe 11/21. Jetzt abonnieren und kostenlos nach Hause liefern lassen!

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